Befund-Beispiele

Sodium-dodecyl-sulfat-polyacrylamid Gel Elektrophorese

Autoradiogramm

14-wissenschaftliche-grundlagen-einfuehrung-elektrophorese-gel
15-wissenschaftliche-grundlagen-einfuehrung-radiogram

Die Abbildungen demonstrieren, wie bakterielle Toxine von GCF Proben die Test-Enzyme, insbesondere Pa und PGK hemmen. Proben von unterschiedlichen Zähnen jedoch vom gleichen Patient zeigten grosse Unterschiede im toxischen Profil. Auffällig ist vor allem die 90 prozentige (!) Hemmung der Test-Enzyme durch die Toxine eines endodontisch behandelten Zahnes in Bahn 2 im Vergleich zu der Kontrolle in Bahn 3, erkennbar durch die Abblassung der Banden. Die gleiche Probe (Bahn 2) wies auch hohe Konzentrationen von bakteriellen Proteasen auf, die die Creatin-Kinase (CK) zersetzten (blaue Pfeile).

Die dichten Banden in einigen der GCF Proben (grüne Pfeile in Bahnen 7, 11 & 14, beide Abb.) stellen die humane alkalische Phosphatase als Entzündungsprodukt dar (H AP). Die alkalische Phosphatase resorbiert ebenfalls radioaktives ATP, weshalb auch diese in der Autoradiographie intensive „leuchten“. Das deutlich zu erkennende Protein in Bahn 16 vom Autoradiogramm (weisser Pfeil), welches sich in der reinen Elektrophorese dem Nachweis entzog (rosa Pfeil), ist die aus den bakteriell besiedelten Dentinkanälen heraussickernde bakterielle alkalische Phosphatase (B-AP). Die Höhe der Konzentrationen beider dieser Phosphatasen korreliert signifikant mit der Intensität einer paradontalen Erkrankung.

Humanes Serumalbumin (Alb, rote Pfeile) wird auch unterschiedlich nachgewiesen. Dieses Serumeiweiss wird normalerweise nur im zirkulierenden Blut gefunden. Erhöhte Werte deuten deshalb auf eine gesteigerte Permeabilität der gingivalen Schleimhaut hin, möglicherweise als Folge von entzündlichen Reaktionen.

Die Identifizierung und Lokalisierung von Herden Mit dieser Analyse lassen sich dramatische Unterschiede der bakteriellen toxischen Metaboliten und Proteinen in den Proben nachweisen. Diese Selektivität erlaubt eine zuverlässige Identifizierung und Lokalisierung von Herden. Als Beispiel seien die Bahnen 12 – 17 aufgeführt. Sechs GCF Proben wurden vom gleichen Patienten analysiert: eine Kontrolle (17), zwei wurzelbehandelte Zähne (13, 14) und drei avitale Zähne (12, 15, 16). Die Resultate zeigen klar, dass der Herd vor allem im wurzelbehandelten Zahn Bahn 14 zu suchen ist. Die radioaktive Markierung aller Enzyme wurde zu 90% unterdrückt, während alle anderen kaum beeinflusst wurden. Nur in einer der Proben (Bahn 16, weisser Pfeil im Autoradiogramm) wurde noch bakterielle alkalische Phosphatase als Hinweis auf eine Entzündung gefunden.