Wichtige Hinweise

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

da es in der Anwendung von OroTox® hin und wieder zu Unklarheiten kommt, darf ich in den folgenden Zeilen einige Grundsätze des OroTox®-Tests herausstellen:

  1. OroTox® ist ein semiquantitatver Chairside-Test zur Anzeige von flüchtigen Schwefelwasserstoffverbindungen
    (volatile sulfur compounds).
  2. Pathogene anaerobe Bakterien im WFZ produzieren diese schwefelhaltigen Verbindungen (z.B. Thiole, Mercaptane).
  3. OroTox® liefert keine Diagnose, sondern nur einen Messwert. Die therapeutische Konsequenz obliegt weiteren Befundungen durch den Therapeuten und liegt allein in dessen fachlicher Entscheidung.
  4. OroTox® misst ein biologisches Stoffwechselprodukt: Je nach Aktivität der Bakterienkultur kann auch deren Stoffwechselintensität und damit das Messergebnis schwanken.
  1. Der Sulcus des Zahnes muss absolut frei von Blutungen sein: Bereits geringste Einblutungen  in den Absorberstift (Papierspitze) verursachen falsche Verfärbungen der Indikatorflüssigkeit.
  2.  Eine blutende Parodontitis ist von jedem Zahnarzt leicht zu erkennen und muss deshalb VOR der OroTox®-Messung behandelt werden.
  1. Hohe OroTox® Werte an einem vitalen und röntgenologisch unauffälligen Zahn, ohne Blutungen: Starke Anaerobierbesiedelung des Biofilms im Sulcus. Vorschlag zum weiteren Vorgehen: Bakterienkultur im Labor überprüfen. Unbedingt auch mögliche Einblutung beachten! Siehe unter „Vorgehen (1)“.
  2. Hohe OroTox®-Werte an einem wurzelgefüllten Zahn sind ein deutlicher Hinweis auf Toxinbelastung.
  3. Die Entfärbung des Reagenzen ist möglich. Deshalb sollte das Testergebnis sofort abgelesen werden. Die Farbe sollte aber über mindestens 10-15 Minuten konstant bleiben, bevor die Schwächung einsetzt.

Die Reagenzien sollten kühl und trocken gelagert werden, wenn möglich im Kühlschrank (bis zu max. 8°C). Werden die Reagenzien nicht sachgerecht gelagert kann es zu einer verfrühten Verfärbung kommen.

Dr. med. dent. Johann Lechner