Wichtige Hinweise
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
da es in der Anwendung von OroTox® hin und wieder zu Unklarheiten kommt, darf ich in den folgenden Zeilen einige Grundsätze des OroTox®-Tests herausstellen:
- OroTox® ist ein semiquantitatver Chairside-Test zur Anzeige von flüchtigen Schwefelwasserstoffverbindungen
(volatile sulfur compounds). - Pathogene anaerobe Bakterien im WFZ produzieren diese schwefelhaltigen Verbindungen (z.B. Thiole, Mercaptane).
- OroTox® liefert keine Diagnose, sondern nur einen Messwert. Die therapeutische Konsequenz obliegt weiteren Befundungen durch den Therapeuten und liegt allein in dessen fachlicher Entscheidung.
- OroTox® misst ein biologisches Stoffwechselprodukt: Je nach Aktivität der Bakterienkultur kann auch deren Stoffwechselintensität und damit das Messergebnis schwanken.
- Der Sulcus des Zahnes muss absolut frei von Blutungen sein: Bereits geringste Einblutungen in den Absorberstift (Papierspitze) verursachen falsche Verfärbungen der Indikatorflüssigkeit.
- Eine blutende Parodontitis ist von jedem Zahnarzt leicht zu erkennen und muss deshalb VOR der OroTox®-Messung behandelt werden.
- Hohe OroTox® Werte an einem vitalen und röntgenologisch unauffälligen Zahn, ohne Blutungen: Starke Anaerobierbesiedelung des Biofilms im Sulcus. Vorschlag zum weiteren Vorgehen: Bakterienkultur im Labor überprüfen. Unbedingt auch mögliche Einblutung beachten! Siehe unter „Vorgehen (1)“.
- Hohe OroTox®-Werte an einem wurzelgefüllten Zahn sind ein deutlicher Hinweis auf Toxinbelastung.
- Die Entfärbung des Reagenzen ist möglich. Deshalb sollte das Testergebnis sofort abgelesen werden. Die Farbe sollte aber über mindestens 10-15 Minuten konstant bleiben, bevor die Schwächung einsetzt.
Die Reagenzien sollten kühl und trocken gelagert werden, wenn möglich im Kühlschrank (bis zu max. 8°C). Werden die Reagenzien nicht sachgerecht gelagert kann es zu einer verfrühten Verfärbung kommen.
Dr. med. dent. Johann Lechner